Brunet-Tor und die Stadtmauern

DIE FESTUNGSMAUERN UNDDAS BRÜNETTTOR

Die Festungsmauern von Saint-Emilion wurden im 12. Jahrhundert von England in Auftrag gegeben, um das wohlhabende Dorf Saint-Emilion zu schützen.

Diese Befestigungsmauer kann auch als zeremonielle und prestigeträchtige Mauer betrachtet werden, deren Hauptzweck wohl eher darin bestand, die Macht des Dorfes zu demonstrieren als es zu schützen. Dennoch war es notwendig, eine Steuer zu entrichten, um das Innere des Dorfes zu betreten, was eine neue Quelle des Reichtums darstellte.

Die Menschen begannen damit, sich rund um das Dorf tiefe Gräben zu graben. Mit den gewonnenen Steinen errichteten sie eine Umfassungsmauer, die sich über 18 Hektar erstreckte und auf einer Länge von etwa 1,5 km um das Dorf herum verlief. Diese Mauer wurde höchstwahrscheinlich von sieben Toren und kleinen Wehrtürmen flankiert, die durch eine Leitplanke miteinander verbunden waren.

Wir fanden:

  • im Norden, das Bourgeois-Tor
  • im Osten das Brunet-Tor und das Renaud-Postern
  • im Westen die Tore der Kanoniker und von St. Martin
  • im Süden das Bouquère- oder Bocquère-Tor und das Sainte-Marie-Tor.


Diese anderen Tore, mit Ausnahme des Brunet-Tors, wurden während der Religionskriege im 16. und im 19. Jahrhundert zerstört, als die Guadet-Straße gebohrt wurde und man die Stadt für den modernen Verkehr öffnen wollte.

Das Brunet-Tor hat seinen Namen vom gasconischen "Branet", was Moor, Heide, Lichtung bedeutet. Dieses Tor öffnete sich zur Landschaft hin. Mit einer Länge von 9,50 m und einer Breite von 3,90 m kann man zwischen den beiden Bögen noch eine Betäubungsvorrichtung erahnen, durch die die Verteidiger Steine und kochendes Wasser auf die Angreifer warfen. Die Seiten wurden im 17. Jahrhundert verbreitert, damit die Fuhrwerke einander passieren konnten. Der Durchgang wurde mit Holztüren an Scharnieren verschlossen, die heute noch sichtbar sind. Bei Ausgrabungen wurden die Fundamente eines Eingangs "châtelet" stromaufwärts des Tors freigelegt, das heute als kreisförmige Pflasterung auf dem Boden zu beiden Seiten des Brückeneingangs dargestellt wird.

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